FSV Offenbach
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„Weil sie gute Kicker sind!” - Meister der Landesliga Ost: FSV Offenbach

Von Andreas Böhm
Südwest Fussball, Ausgabe 02/2012
Offizielles Magazin des SWFV

23 Siege, fünf Unentschieden, nur zwei Niederlagen: Der FSV Offenbach ist verdienter Meister.

Die Huldigung kommt aus berufenem Munde.  Auf die Frage, warum der FSV Offenbach ein würdiger Champion sei, hebt Steffen Mack zu einer wahren Eloge an: „Weil sie gute Kicker sind! Weil sie Ordnung in ihrem Spiel haben! Weil sie absolute Konstanz besitzen!

Mack könnte dem FSV zürnen, er ist Trainer des VfL Neustadt und „durfte" ob der Offenbacher Dominanz mit seiner Truppe nur Platz zwei belegen. Aber nein: „So eine Mannschaft ist ein absolut verdienter Meister!" Ein Glückwunschschreiben aus Neustadt käme unter Garantie, sagte Mack. Begabt war das Kicker-Ensemble aus dem Queichtalstadion, das dem Verein nun den größten Erfolg seiner Historie beschert hat, schon in den vergangenen beiden Spielzeiten. Doch wenn es ernst wurde, schlotterten in hübscher Regelmäßigkeit die Knie. In der Saison 2009/10 war der FSV bis zum neunten Spieltag Erster, hinterher verbrachte er die Runde mit Unterbrechung von einem Spieltag bis zur 24. Etappe auf Platz zwei. Danach folgte zwischenzeitlich der Absturz auf Platz fünf, im Endeffekt stand Rang vier zu Buche. In der Spielzeit darauf kam der FSV dem Ziel etwas näher. In der Endabrechnung fehlten nur drei Punkte zum Tabellenzweiten TDSV Mutterstadt. „Man hat schon in den vergangenen Jahren gemerkt, dass die Mannschaft sich Schritt für Schritt entwickelt. Das gewisse Etwas in der Breite aber hat gefehlt. Jetzt war es da", sagt Mathias Basler, der Trainer des Offenbacher Landesliga-Klassenkameraden SV Gommersheim.

Bester Defensivverbund

Die Balance innerhalb des Offenbacher Kaders ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Nur so konnten Verletzungen ohne Qualitätsverlust kompensiert werden. Fehlte der eine Spieler, sprang ein anderer in die Bresche. Selbst der langzeitlädierte Thomas Bibus hatte gegen Ende der Saison beinahe wieder seine Bestform erreicht, er war einer der entscheidenden Akteure. Trainer Dietmar Bittner käme es nicht in den Sinn, einen Spieler gesondert zu würdigen. Doch unbestritten ist, dass Thorsten Ullemeyer als Chef des Abwehrverbundes die auffallendste Persönlichkeit war und ist. Mit 19 Gegentoren stellt der FSV den mit Abstand besten Defensivverbund aller 16 Mannschaften. Fortuna Mombach, in der Endabrechnung Dritter, belegt in dieser Rangliste mit 28 Gegentoren Rang zwei; der VfL Neustadt hat als Vizemeister gar 32 Treffer hinnehmen müssen. Auf der Zielgeraden der Spielzeit avancierte obendrein die Offenbacher Offensivabteilung noch zur besten der Spielklasse. 71 Mal „schepperte" es in den gegnerischen Torgehäusen. Phönix Schifferstadt war in dieser Kategorie lange führend, hauptsächlich wegen Marc Lautenschläger, der mit 24 Treffern Zweiter der ligainternen Torschützenliste wurde. Einen Offenbacher Spieler mit einem ähnlichen Wert sucht man vergebens. Der am höchsten notierte FSV-Spieler ist auf Rang fünf Thomas Gottlieb mit 13 Toren, gefolgt von Thorsten Ullemeyer und Sebastian Kauz (je 12) sowie Tolga Bann (11). Während Ullemeyer den aufgrund seiner Leistungen nachvollziehbaren Avancen anderer Vereine widerstand, wendet Kauz sich beim künftigen Verbandsliga-Kontrahenten TB Jahn Zeiskam einer neuen Aufgabe zu. „So leid es mir tut: Wir konnten ihn mit dem, was wir geboten haben, nicht halten. Dass der Kopf der Mannschaft geht, ist sehr, sehr schade", sagt Bittner.

Beeindruckende Saisonbilanz

Die größte Baustelle indes war lange Zeit die Position des Torhüters. Marcel Johann verabschiedet sich zu Verbandsligist FV Dudenhofen, die Suche nach einem angemessenen Nachfolger gestaltete sich schwierig. Ersatzschlussmann Martin Herrmann konnte nicht zur Nummer eins aufrücken, weil er bei Mercedes Benz im Schichtdienst arbeitet und ihm ein geregeltes Training nur alle zwei Wochen möglich ist. Schließlich wurde die Vakanz behoben. Claudius Kuntz, in seiner sportlichen Laufbahn unter anderem für den FC Lustadt und den SC Hauenstein am Ball, entschloss sich zu einem Engagement an der Queich.

23 Siege, fünf Unentschieden, nur zwei Niederlagen - 74 Punkte: Die Saisonbilanz des FSV Offenbach ist beeindruckend. „Es fieberte jeder, der unbedingte Wille war bei allen zu spüren", sagt Dietmar Bittner. „Wir waren von Anfang an dran, wir haben dieses Mal vieles richtig gemacht. Ich war immer davon überzeugt, dass wir es schaffen." Er war nicht der Einzige. In Neustadt hat man die Glückwunschkarte sicher schon verschickt...

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